Wieder einmal ist die in zweierlei Hinsicht besonnene Schweiz unser Skitourenziel, und
wenn man aus dem Löstschbergtunnel hinunter ins Rhonetal fährt, welches links und rechts
von allmächtigen 4000ern flankiert wird, weiß man hier ist das Eldorado für
Skitourenbegeisterte.
Mit der Gemmibahn, wo wir den letzten Parkplatz für unser Bittenhalde Bussle ergattern,
geht es die ersten Höhenmeter hinauf in die weiße, prächtige Bergkulisse der Leukerbad zu
Füßen liegt.
Die Lämmerenhütte können wir schon auf einem Felsplateau ausmachen, aber wie immer
wenn das Ziel schon vor Augen ist, steht einem doch noch ein ordentliches Stück des
Weges bevor. So auch heuer, was sich aber angesichts der stabilen Wetterlage gut
bewältigen lässt, zunächst rd 100 hm hinunter dann über den gut eingeschneiten
Lämmerensee und wir gehen linker Hand den ausholenden, dafür aber weniger steilen Weg
hoch zur Hütte.
Beschaulich und erst vor wenigen Jahren erweitert ist sie, die Lämmerenhütte.
Bei guter Wetterlage für Freitag entscheiden wir gleich am ersten Tag die Königsetappe auf
den Wildstrubel mit 3243 Hm zu gehen, sicherlich weniger überlaufen, da die Meisten es
sich wohl für Samstag vornehmen. So soll es sein.Und wenn Du oben am Gipfel bist und
außer Mont Blanc und Matterhorn nichts ausmachen kannst, heißt es nicht verzagen Ritschy
fragen, er erklärt Dir das traumhafte Rundpanorama ganz präzise im Nu.
Bei der Abfahrt ist es ein Mix zwischen zunächst Wind verpresst aber auch Pulver, das
ganze Repertoire halt.
Und da wir angesichts der kknapp 1000hm früh zurück sind, gibt's auf der Hütte den
Mittagskaffee, und die einen können am Nachmittag nochmals 400hm auf die Rote Totz
gehen, die Anderen mit dem Mittagsschlaf regenerieren, hat ja auch was und wird
jedem/jeder gerecht.
Am Abend nach gutem Essen werden die Uno Karten gezückt und der Schwierigkeitsgrad
Zug umd Zug erhöht, Reaktionsschnelligkeit ist gefragt, den Einen freuts, den Walter nicht ;)
Es sollte sich aber im Laufe der Spielabende enorm verbessern, haja wer zuletzt lacht…
Und nach überschaubarem, aber gutem Frühstück wählen wir an Tag 2 den Weg zum
Steghorn, und zwar die Abkürzung über eine 40 Grad steile Rinne, deren Begehbarkeit wir
auch durch Rückversicherung beim Hüttenwirt abklärten.
Zunächst müssen wir Harscheisen anlegen, stellen aber rasch fest, dass wir ohne
Steigeisen im heftig steilen Gelände nicht vorankommen werden.
Stufe um Stufe, die der Erste reinhaut, gehen wir nach oben, das hat schon was
Abenteuerliches an sich und ergänzt insofern das Skibergsteigen Repertoire um ein weiteres
Highlight.
Oben bläst uns dann der Wind mit bis zu 60 km/h um die Ohren und bestätigt die
Vorhersage. 2 Pärchen kommen uns im Abstand von 15 min entgegen und haben des Sturmes wegen umgekehrt. So gehen wir zwar noch kurz vor den Gipfelhang, aber müssen
gleichermaßen erkennen, heute macht es keinen Sinn, geschweige denn Spaß den
Sturmböen zu trotzen. Auch wir kehren um und machen uns auf die Abfahrt. Die macht doch
im Gegensatz zu den letzten Aufstiegsmetern auch noch richtig Spaß.
Und da der Schreiber dachte er könnte seinen Geburtstag in aller Stille begehen aber
Ritschy schon früh am Morgen im Stile des Montanara Chores ins Happy Birthday
anstimmte ist eh klar eine Belohnung mit Kaffe und Kuchen for free auf der Hütte darfs dann
schon sein.
Uno am Abend… läuft immer besser, gell Walter und so wie er geschwindigkeitsmäßig
aufholt nimmt jetzt Werner eben die Rote Laterne…
So und am Sonntag unserem Abreisetag darfst dann schon noch in den Nordhang hinein auf
das 2941 hm hohe Daubenhorn und schon beim gleichmäßig steilen Zustieg steigt die
Downhill Vorfreude, da werden wir nachher wie im Stile des einst legendären Franz
Klammer oder Herman Maier hinunter “Brettern”. Genuss pur…den feister Pulver.
Ritschy bekommt bestimmt Mal ehrenhalber die schweizer Staatsbürgerschaft angeboten,
denn seine Ziele und Kenntnisse über die schweizer Berge ist fast uneinholbar, Thänk YOU!
Michael Heim