06.07.23
Um 6.00 h starten wir (Anette, Roland, Jutta) in Schömberg und sammeln Ritschy unterwegs auf. Nach einem E-Tankstopp und Rast sind wir gegen 12.30h in Obergurgel. Wir warten noch einen kleinen Regenschauer ab und starten dann gegen 13.30h zur Langtalereckhütte (2480 m). Der Weg führt durch einen Zirbenwald und Skigebiet hinauf. Beim nächsten Regenschauer machen wir Rast bei der Schönwieshütte und kommen so trocken nach ca. 4h auf der Langtalereckhütte an und beziehen unser Matratzenlager.
Nach einem deftigen Abendessen besprechen wir die Tour für Morgen. Aufgrund von Gletscherschwund und auf Rat des Hüttenwirts müssen wir die Tour etwas abändern und haben dadurch einen längeren Abstieg.
07.07.23
Gut gestärkt vom Frühstück starten wir um 6.00h. Der Weg führt relativ flach das Tal nach hinten zum Langtaler Ferner. Hier legen wir die Steigeisen an und es geht den Langtaler Ferner hoch zur Hochwilde-Scharte auf 3.200.
Am Hochwildegrat ziehen wir die Steigeisen aus, machen eine kleine Pause und steigen über seil-gesicherte Blockkletterei auf zum Hohe Wilde Südgipfel auf 3428.
Von hier sieht man schon unser nächstes Ziel - den Nordgipfel. Der Weg sieht spektakulär und schwieriger aus, als er tatsächlich ist. Der komplette Weg ist Klettersteig gesichert und so kommen wir auch schnell (nach ca. 45 Min.) zum Nordgipfel (3461).
Der Abstieg erfolgt über den Gurgler Ferner durch das Anajoch zum Hoch Wilde Haus. Der Schnee ist sehr sehr weich, daher sinken wir zuerst Hüfthoch im Schnee und danach immer wieder im Gletschersumpf ein und holen uns dabei nasse Schuhe, Socken und Hosenbeine. Gegen 15h erreichen wir das Hohe Wilde Haus 2.885. Dieses ist leider nicht mehr bewirtschaftet auf Grund von irreparabler Schäden.
Jetzt folgt ein langer Abstieg zur Piccard-Brücke auf 2465m. Dies ist eine 142 m lange Hängebrücke, welche 2017 gebaut wurde als sichere Verbindung zur Überquerung der Schlucht am Gurgler Ferner. Auf der anderen Seite sehen wir schon unser heutigen Ziel das Ramolhaus auf 3.006 und uns wird klar, dass die Zeit knapp wird. Ein kurzer Anruf von Ritschy auf der Hütte sichert uns ein späteres Abendessen zu.
Jetzt folgt der letzte Aufstieg, knapp 600 Höhenmeter müssen wir noch hinauf zum Ramolhaus. Kurz nach 18h erreichen wir müde und ausgepowert unser Ziel und werden von der netten Hüttenwirtin gleich mit einem „Erste-Hilfe-Kaltgetränk“ empfangen.
Ein leckeres Abendessen, abgerundet mit Rotwein und einem warmen Ofen, lassen uns die Strapazen (12h, 19km und 1.800hm) vergessen.
08.07.23
Unser heutiges Ziel ist der Ramolkogel. Wir starten um 7h und wandern über die Überreste des Ramol Fernes hinauf zum Einstieg auf 3350h. Hier deponieren wir die Steigeisen, Pickel und Stöcke und es geht über eine schöne Blockkletterei im 1. und 2. Schwierigkeitsgrad hinauf zum Mittleren Ramolkogel. Wir haben eine herrliche Aussicht und machen eine längere Gipfelrast. Vom Tal steigen die ersten dunklen Wolken auf und für den Mittag sind Gewitter angesagt. Der Abstieg erfolgt auf der gleichen Route und gegen 13h sind wir wieder auf der Hütte. Heute haben wir Zeit für einen Mittagsschlaf, Kaffee und Kuchen und mit einem gemütlichen Hüttenabend lassen wir den Tag ausklingen.
09.07.23
Früh müssen wir absteigen, da Obergurgel aufgrund des Ötztaler Radmarathons ab 11h gesperrt ist.
Bei herrlichem Bergwetter brechen wir um 7h auf zum Abstieg und erreichen 4h später unser Auto.
Herzlichen Dank Ritschy für die Tourenplanung und Roland fürs Fahren. Wir waren eine tolle Gruppe und hatten viel Spaß zusammen!